Kleine Anfrage:Aufsuchende Arbeit der niedersächsischen Jugendämter während der Corona-Pandemie?

Anfrage der Abgeordneten Volker Bajus, Meta Janssen-Kucz, Detlev Schulz-Hendel und Dragos Pancescu

Anfrage der Abgeordneten Volker Bajus, Meta Janssen-Kucz, Detlev Schulz-Hendel und Dragos Pancescu (GRÜNE) an die Landesregierung, eingegangen am 05.05.2021

Wie in vielen Arbeitsbereichen erschwert die Corona-Pandemie auch die Arbeit der Jugendämter. Dies umfasst nicht nur die Hygieneregeln und die Erschwernisse durch den Lockdown, sondern auch die coronabedingten zusätzlichen Belastungen der Verwaltung z. B. in den Gesundheitsämtern, die direkt oder indirekt auch die Jugendämter durch Abordnungen betreffen. Viele Angebote der Jugendämter, insbesondere Sprechstunden und aufsuchende Arbeit, waren dadurch zeitweise ganz eingestellt oder sind nur eingeschränkt verfügbar.

Im Gegensatz dazu stehen die schwierige Situation vieler Kinder und Jugendlicher und die Zunahme von Kinderrechtsverletzungen in der Pandemie als Folge der Kontakteinschränkungen, von Schul- und Kitaschließungen und durch die Zunahme häuslicher Gewalt. Es wird befürchtet, dass auch das Dunkelfeld physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt während der Corona-Pandemie zugenommen hat.

1. In welchen Kreisen und kreisfreien Städten in Niedersachsen kam es während der Corona-Pandemie zu Leistungseinschränkungen der jugendamtlichen Arbeit? Bitte aufschlüsseln sowie nach Dauer und personeller Auswirkung differenzieren.

2. Wie wirkten sich diese Einschränkungen insbesondere auf den direkten Kontakt der Jugendämter zu Kindern und Jugendlichen aus?

3. Wie wirkten sich diese Einschränkungen insbesondere auf die aufsuchende Arbeit (bspw. Besuche bei Familien) aus?

4. Wie wirkten sich diese Einschränkungen insbesondere auf die Frühen Hilfen aus?

5. Wie wirkten sich diese Einschränkungen insbesondere auf die Angebote der Erziehungsberatung aus?

6. Wie haben sich die Zahlen der Inobhutnahmen in Niedersachsen im Vergleich zum Jahr 2019 in 2020 verändert? Bitte nach Kreisen und kreisfreien Städten aufschlüsseln.

7. Wie haben sich die Meldungen der Kinderschutzambulanzen in Niedersachsen im Vergleich zu 2019 in 2020 entwickelt?

8. Wie beurteilt die Landesregierung diese Entwicklung, auch mit Blick auf die Zunahme von häuslicher Gewalt gegen Kinder und Jugendliche während der Pandemie?

9. Welche Gegenmaßnahmen wurden seitens der Landesregierung seit Pandemiebeginn ergriffen, um auf diese Situation zu reagieren und Kindern und Jugendlichen entsprechenden Schutz zu ermöglichen?

10. Wie haben sich die Ausgaben der Kommunen für Leistungen der Jugendhilfe in den letzten fünf Jahren entwickelt? Welchen Bedarf gibt es hinsichtlich der technischen Ausstattung der Jugendämter in Bezug auf die geänderten Arbeitsbedingungen (Homeoffice, mobile Erreichbarkeit etc.), und wie wird mit dem Bedarf umgegangen (Stellung von Diensthandys, Laptops)?

 

Alle Informationen und die Antwort der Landesregierung (sobald verfügbar) gibt es hier.

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