Pressemeldung Nr. 123 vom

Nach Ölunfall in Grafschaft Bentheim:Bajus: Sicherheitsstandards gehören auf den Prüfstand

„Wir brauchen jetzt schnellstmögliche Aufklärung über das Ausmaß der Belastungen in der Region. Es muss geprüft werden, ob hier gegen die geltenden, hohen Sicherheitsstandards verstoßen wurde.“

Darum geht’s

In der Grafschaft Bentheim in der Gemeinde Osterwald sind nach Angaben des Landesbergamtes 150.000 Liter Lagerstättenwasser ausgetreten, das mit Öl belastet ist. Ursache war offenbar eine Leckage in einem rostigen Transportrohr.

Das sagen die Grünen

Volker Bajus, umweltpolitischer Sprecher

„Wir brauchen jetzt schnellstmögliche Aufklärung über das Ausmaß der Belastungen in der Region. Es muss geprüft werden, ob hier gegen die geltenden, hohen Sicherheitsstandards verstoßen wurde.“

„Offensichtlich handelt es sich bei dem Transportsystem um 30 Jahre alte Rohre. Dass die Rohre schadensanfällig sind, ist bereits seit mindestens zwei Jahren bekannt. Es muss geklärt werden, warum die Anlage dennoch weiterbetrieben wurde.“

„Die schnelle Information durch das Landesbergamt begrüßen wir ausdrücklich. Es ist jedoch zu befürchten, dass auch an anderen Orten die Transportsysteme überaltert sind. Das LBEG muss die niedersächsischen Erdölförderplätzen jetzt genau überprüfen und nötigenfalls Sanierungsmaßnahmen in die Wege leiten.“

Zum Hintergrund

Ursache für den Ölaustritt auf dem Förderfeld Georgsdorf waren schadhafte Transportrohre, die bereits in den 1980er Jahren verlegt wurden. In den vergangenen beiden Jahren gab es mehrere Schadensfällen am Rohrsystem. Der Betreiber Exxon Mobil hatte bereits mit dem Austausch der alternden Rohre begonnen.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat die Förderung auf dem Ölfeld nun teilweise gestoppt. Der Betreiber muss binnen zwei Wochen ein Konzept vorlegen, wie die Sicherheit der Förderung gewährleistet werden kann.

Wenn Öl freigesetzt wird, bestehen große Risiken für die Umwelt. Bereits geringste Mengen reichen aus, um Trinkwasser unbenutzbar zu machen. Bei der Erdölproduktion wird auch Lagerstättenwasser zu Tage gefördert, das häufig mit Schwermetallen belastet ist. Deshalb gelten beim Umgang mit solchen Stoffen hohe Sicherheitsstandards.

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