Pressemeldung Nr. 21 vom

Mehr Erdkabel möglich machen:Grüne: Netzausbau braucht Akzeptanz

„Wir erneuern unsere grüne Forderung: überall dort, wo es möglich ist, muss Erdverkabelung zum Einsatz kommen. Erdkabel sind nicht nur die menschenfreundlichsten, sondern auch umweltschonendsten Adern der Energiewende. Der Berliner Gesetzentwurf sieht Erdkabel nach wie vor nur als Ausnahme oder als Pilotprojekt vor. Das ist zu wenig.“

Darum geht’s

Im Bund verhandeln derzeit die Koalitionspartner ein Gesetzespaket zur Energiewende, in dem der Ausbau des Hochspannungsnetzes zur Diskussion steht. Während aus Bayern der Stopp insbesondere der großen HGÜ-Leitungen (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen) wie des Südlink-Projektes gefordert wird, fordern andere Maßnahmen zur verträglicheren Gestaltung der Ausbauprojekte.

Das sagen die Grünen

Anja Piel, Fraktionsvorsitzende und regionale Abgeordnete für Hameln-Pyrmont

„Wir erneuern unsere grüne Forderung: überall dort, wo es möglich ist, muss Erdverkabelung zum Einsatz kommen. Erdkabel sind nicht nur die menschenfreundlichsten, sondern auch umweltschonendsten Adern der Energiewende. Der Berliner Gesetzentwurf sieht Erdkabel nach wie vor nur als Ausnahme oder als Pilotprojekt vor. Das ist zu wenig.“

„Die Energiewende von morgen funktioniert nicht mit Technologien von gestern. Ein intelligentes Netz mit Vorbildfunktion erfordert Erdverkabelung.“

Volker Baus, energie- und umweltpolitischer Sprecher

„Um den günstigen Windstrom aus dem Norden zu den industriellen Verbrauchern in den Süden bringen zu können, brauchen wir den Netzausbau, auch Bayern. Seehofer ist dagegen auf energiepolitischer Geisterfahrt. Wenn er mit seinem andauerndem Boykott durchkommt, drohen Laufzeitverlängerungen für Atomkraft- und veraltete Kohlekraftwerke.“

„Erdkabel wurden bislang als zu teuer eingeschätzt. Aber je mehr Erdkabel politisch gewollt sind, desto günstiger wird es. Zudem schafft Erdverkabelung die Akzeptanz, die uns hilft, Projekte zeitgerecht zu realisieren – ein Beitrag zur Senkung der Gesamtkosten der Energiewende.“

Zum Hintergrund

Die Ausbaupläne des deutschen Höchstspannungsnetzes in Deutschland durch den Bund beherrschen derzeit die energiepolitischen Debatten auf allen Ebenen. Während sich in den vom Netzausbau betroffenen Regionen (Stade, Rotenburg (Wümme), Verden, Heidekreis, Celle, Region Hannover, Hildesheim, Holzminden und Hameln-Pyrmont) der Widerstand formiert, diskutiert die große Koalition Gesetzesänderungen. Bislang sieht das Gesetz nur in wenigen Fällen die Möglichkeit vor, die geplanten HGÜ-Leitungen als Erdkabel zu verlegen. Bei den Wechselstromleitungen ist diese Option bis auf wenige Strecken sogar gänzlich ausgeschlossen.

Der Netzausbau ist Voraussetzung für die Versorgungssicherheit und damit ein wichtiger Baustein der Energiewende. Die Kosten von Erdkabeln wurden bislang auf vier- bis achtmal so hoch wie Freileitungen geschätzt. Experten glauben aber, dass die Technik erheblich günstiger machbar ist.

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