Statement:Grüne: Landesregierung muss eigene Konzepte zur Ausweitung der Kinderbetreuung während der Corona-Krise entwickeln

Die andauernde Kita-Schließung ist für viele Familien eine schlechte Nachricht. Was aus Infektionsschutzgründen nachvollziehbar ist, bedeutet für berufstätige Familien eine harte Belastungsprobe. Die weitere Öffnung der Notbetreuung ist dringend.

Nach wie vor sind in Niedersachsen die Kindertagesstätten geschlossen. Auch eine von Franziska Giffey durchgeführte Bund-Länder-Telefonkonferenz brachte keine Einigung darüber, wann und wie die Betreuung wieder aufgenommen werden kann. Dazu sagt Volker Bajus, familienpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag:

Die andauernde Kita-Schließung ist für viele Familien eine schlechte Nachricht. Was aus Infektionsschutzgründen nachvollziehbar ist, bedeutet für berufstätige Familien eine harte Belastungsprobe. Die weitere Öffnung der Notbetreuung ist dringend. Die Entlastung von Familien darf kein blinder Fleck der Landesregierung sein. Insbesondere Alleinerziehende brauchen dringend eine Entlastung. Die Landesregierung ist hier gefordert sehr schnell eigene Konzepte zu entwickeln und umzusetzen und die Versäumnisse auf Bundesebene auszugleichen.

Denn hier ist Kreativität gefragt. Um die Notbetreuung in mehr Fünfer-Kleingruppen zu ermöglichen, sollten auch derzeit geschlossene Einrichtungen wie Gemeindezentren, Museen oder auch Zoos genutzt und dortige pädagogische Kräfte einbezogen werden.

Aber auch diejenigen Eltern, die ihre Kinder weiter zuhause betreuen müssen, brauchen Unterstützung. Die ohnehin geminderte Lohnfortzahlung muss über den Zeitraum von sechs Wochen entfristet werden. Zudem wäre es sinnvoll, private Betreuungsgemeinschaften als feste Gruppen derselben Kinder zu erlauben. Auch eine unter Auflagen und Personenbegrenzung ermöglichte Öffnung von Spielplätzen und Sportflächen würde Entlastung bringen.

Hintergrund

Zum Schutz der Bevölkerung vor der weiteren Ausbreitung von COVID-19-Infektionen wurden in Niedersachsen die Kindertagesstätten bis auf weiteres geschlossen. Im 16-seitigen Leopoldina-Gutachten werden dem Kita-Bereich lediglich wenige Zeilen gewidmet und auch die niedersächsische Landesregierung hat sich bislang wenig mit dem Bereich der Kinderbetreuung auseinandergesetzt. Dass insbesondere kleine Kinder durch Nähebedürfnis und mangelnde Hygienemaßnahmen besonders geeignet sind, das Virus weiterzutragen stimmt, aber: das ist ein Grund keine Rückkehr zum Alltag zu machen, aber ersetzt nicht von der Verpflichtung, andere Angebote mit kleinen, überschaubaren, festen Gruppen und Kontakten zwischen Kindern zu ermöglichen. Da Bundesfamilienministerin Giffey wünschte sich im Vorfeld einer heute durchgeführten Bund-Länder-Telefonkonferenz einheitliche Regelungen zur Kita-Notbetreuung für die Bundesrepublik, diese kam jedoch nicht zustande

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