Über 32.000 Kinder in Niedersachsen ohne Krippen-Platz:Bajus: Armutszeugnis für die Kita-Politik der Landesregierung

Obwohl klar war, dass die Betreuungskapazitäten bei weitem nicht ausreichen, haben sich SPD und CDU in Niedersachsen vor allem mit dem Thema Gebühren beschäftigt. Damit löst man aber keine Betreuungsprobleme.

Laut einer am Wochenende veröffentlichten Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) fehlen bundesweit 342.000 Plätze für die Betreuung von Unter-Dreijährigen. In Niedersachsen beträgt die Betreuungslücke laut IW 32.200 Plätze. Dazu sagt Volker Bajus, familienpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag: 

32.000 fehlende Plätze in Kitas für die kleinsten Kinder sind ein Armutszeugnis für die Bildungs- und Familienpolitik der Großen Koalition im Land. Obwohl klar war, dass die Betreuungskapazitäten bei weitem nicht ausreichen, haben sich SPD und CDU in Niedersachsen vor allem mit dem Thema Gebühren beschäftigt. Damit löst man aber keine Betreuungsprobleme.

Niedersachsen hat ja nicht nur zu wenig Kitas sondern auch zu wenig Personal. Gerade in der jetzigen Krise wäre es wichtig, hier zusätzlich Geld in die Hand zu nehmen, und mit einem eigenen Programm den Kita-Ausbau zu verstärken. Vor allem muss der Beruf der Erzieher*innen deutlich attraktiver werden. Aber auch die Kommunen können mehr Unterstützung bei der Schaffung von mehr Plätzen gebrauchen.

Hintergrund:

Die Studie des IW wurde am 11.10.2020 veröffentlicht. Angesichts steigender Geburtenzahlen und eines steigenden Betreuungsbedarfs wächst die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Inzwischen braucht demnach fast die Hälfte aller Eltern in Niedersachsen (47,3%) einen Krippen-Platz. Die Versorgungsquote liege aber nur bei 32,9 %. 

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