Pressemitteilung:Bajus: „Froneri muss sich erklären, auch Behörden in der Pflicht“

Kritik wegen Corona-Massenausbruch in Eisfabrik reißt nicht ab

Kritik wegen Corona Massenausbruch in Eisfabrik reißt nicht ab

Der Corona-Massenausbruch in der Osnabrücker Eisfabrik Froneri beschäftigt weiterhin auch die Politik. Im Zentrum der Kritik steht der Betrieb selbst - aber nicht nur: „Wir erwarten, dass sich die Geschäftsführung öffentlich erklärt, schließlich steht die Region womöglich erst am Anfang eines neuen großen Ausbruchsgeschehen, das nicht nur die Gesundheit, sondern auch das öffentliche Leben gefährdet. Denn, für den Arbeitsschutz ist zuallererst der Arbeitgeber zuständig. Da wo es kritisch ist, erwarte ich außerdem, dass die Behörden überwachen“, so der grünen Politiker Volker Bajus.

„Wenn ich jetzt lesen muss, dass seitens der städtischen Behörden nicht kontrolliert wurde, irritiert das sehr. Schließlich gibt es Corona-Kontrollen bei Imbissbuden, Wochenmärkten und in der Fußgängerzone“, bemerkt der Grüne Fraktionsvorsitzende im Stadtrat. „Seit den Vorfällen in den Schlachthöfen ist bekannt, dass das Virus Kälte liebe. Da muss doch ausgerechnet in einer Eisfabrik besonders aufgepasst und auch überwacht werden. Wenn nicht von Seiten der Stadt, dann eben durch die Gewerbeaufsicht. Dass sich Behörden gegenseitig die Verantwortung zuschieben, hilft niemanden. Zu möglichen Versäumnissen werde ich die Landesregierung befragen“, kündigt der grüne Landtagsabgeordnete an.

Derzeit müsse man Kindern und Eltern erläutern, dass aus Infektionsschutzgründen Schulen und Kitas geschlossen sind. Da kommt Politik sofort in Erklärungsnot, wenn die Wirtschaft weiterlaufe, auch wenn manche Betriebe dem Gesundheitsschutz offensichtlich zu wenig Bedeutung zumessen und das Großraumbüro trotz Homeoffice-Pflicht zum Infektionsherd werde.

Der Verweis auf die Kapazitätsprobleme der Verwaltung ist für den Grünen zwar verständlich, aber angesichts der realen Herausforderungen von Corona nicht nachvollziehbar. „Die Kontakt-Nachverfolgung bei so einem Ausbruchsgeschehen ist wesentlich arbeitsintensiver, als eine vernünftige Prävention und dazu gehört nun mal genauso die Überwachung. Wenn der Staat Hygienekonzepte verlangt und Homeoffice anordnet, dann muss das im Zweifel auch durchgesetzt werden“, so Bajus.

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