Statement:Grüne: Politische Spielräume im Kampf gegen Kinderarmut jetzt nutzen

Über 280.000 Kinder und Jugendliche in Niedersachsen leben in Armut – Tendenz steigend. Das ist eine dramatische Entwicklung. Jetzt verschärfen auch noch Inflation und Energiekrise die Situation. Wir brauchen deshalb schnell gezielte Hilfen und nicht erst in einigen Monaten. Hier ist nicht nur der Bund gefragt, mit weiteren Entlastungen und der geplanten Kindergrundsicherung gegenzusteuern.

 Nach einem aktuellen Bericht der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege und des Sozialministeriums steigt Kinderarmut in Niedersachsen an. Demnach sind inzwischen 21% aller Kinder und Jugendlichen im Land armutsgefährdet. Dazu sagt Volker Bajus, sozialpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag:

Über 280.000 Kinder und Jugendliche in Niedersachsen leben in Armut – Tendenz steigend. Das ist eine dramatische Entwicklung. Jetzt verschärfen auch noch Inflation und Energiekrise die Situation. Wir brauchen deshalb schnell gezielte Hilfen und nicht erst in einigen Monaten. Hier ist nicht nur der Bund gefragt, mit weiteren Entlastungen und der geplanten Kindergrundsicherung gegenzusteuern. Auch das Land ist hier in der Pflicht.

Als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln müssen die niedersächsischen Tafeln unterstützt werden, z.B. durch Hilfen beim Aufbau von Verteilzentren und die deutliche Erhöhung der finanziellen Unterstützung. Dass das Land die den Landesverband der Tafeln bislang nur mit 8.000 Euro unterstützt, ist angesichts dessen, dass immer mehr Menschen auf diese Unterstützung angewiesen sind, ein Skandal. Insbesondere auch, weil Einrichtungen der sozialen Infrastruktur aufgrund von Inflation und Energiepreissteigerungen gerade selbst unter Druck geraten. Wenn jetzt diese wichtige Struktur zusammenbricht, wirkt sich das auf von Armut betroffene Familien und Kinder doppelt und dreifach schlimm aus.

Die Landesregierung darf diese wichtigen Hilfen nicht weiter auf die lange Bank schieben und muss den angekündigten Härtefallfonds noch vor der Landtagswahl auf den Weg bringen, um Familien in Not zu helfen und vor Energiesperren zu schützen. Wir Grüne haben vorgeschlagen, dafür die nicht verwendeten Corona-Sondermittel zu verwenden, leider haben sich die Regierungsfraktionen nicht angeschlossen.

Zum Hintergrund:

Der Armutsbericht inkl. Zusammenfassung ist als Link beigefügt.

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