Pressemeldung Nr. 50 vom

Wichtigstes Lebensmittel Trinkwasser gefährdet

"Die Belastung mit Nitraten ist die unmittelbare Folge der Überdüngung unserer Böden. Bereits heute müssen viele Brunnen geschlossen werden. Da der Eintrag in das Grundwasser mit einer Verzögerung von vielen Jahren eintritt, ist mit einer wachsenden Zahl von Schließungen zu rechnen."

Darum geht's

Der 22. März ist der Weltwassertag. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist Deutschland grundsätzlich ein wasserreiches Land. Schadstoffeinträge aus der Industrie und aus der Landwirtschaft belasten allerdings die Trinkwasserqualität.

Das sagen die Grünen

Volker Bajus, umweltpolitischer Sprecher

 

"Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt. Obwohl wir in einer regenreichen Region leben, müssen unsere Wasserversorger zunehmend mehr Aufwand betreiben, um die hohen Standards zu halten. Insbesondere die Belastung durch Nitrate, Pestizide und Antibiotika aus der Landwirtschaft machen uns Sorgen."

"Die Belastung mit Nitraten ist die unmittelbare Folge der Überdüngung unserer Böden. Bereits heute müssen viele Brunnen geschlossen werden. Da der Eintrag in das Grundwasser mit einer Verzögerung von vielen Jahren eintritt, ist mit einer wachsenden Zahl von Schließungen zu rechnen."

"Der Aufwand der Trinkwassergewinnung wird in jedem Fall größer: Für Überwachung und Analyse, für technische Aufbereitung, aber auch für den Transport aus unbelasteten Regionen. Auf Dauer wäre es günstiger, an die Ursachen zu gehen und die Einträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Die von Rot-Grün in Niedersachsen eingeläutete Agrarwende ist daher auch aktiver Trinkwasserschutz."

Zum Hintergrund

In vielen Regionen, insbesondere im Westen Niedersachsens, gibt es einen erheblichen Überschuss an tierischem Dünger, wie Gülle. Die Überdüngung der Böden mit Nitraten ist die Folge. In zunehmendem Maße geraten auch Pestizide und Antibiotika ins Grundwasser, die ebenfalls aus der Landwirtschaft stammen. Zwar hatte das Umweltbundesamt in einer soeben vorgelegten Studie festgestellt, dass an den meisten Messstellen keine Antibiotika zu finden waren. Allerdings gab es eine Häufung von Funden in Niedersachsen. So konnten in fünf von 20 Messstellen antibiotische Wirkstoffe nachgewiesen werden. Eine weitere nahe dem niedersächsischen Ort Bösel wies sogar eine hohe Konzentration auf. Alle kritischen Fundstellen liegen im Westen Niedersachsens, wo die Massentierhaltung besonders verbreitet ist.

NDR Bericht

Schriftliche Anfrage mit Antwort vom 05.11.2013

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